Manchmal bedarf es einer Katastrophe, um endlich über den Tellerrand hinauszusehen und das bequeme Denken zu verlassen. Noch nie war der Atomausstieg so ein vieldiskutiertes Thema wie derzeit. Dass fossile Energieträger auf Dauer nicht tragbar sind und erneuerbare Energien weiter forciert werden müssen, ist seit Japan den meisten Menschen klar geworden.
Die Angst, Erneuerbare Energien würden nicht zur Deckung des Energieverbrauchs ausreichen, ist dabei unbegründet. Dr. Michael Göde, Geschäftsführer der ANTARIS SOLAR, sieht eine Deckung des Bedarfs aus erneuerbaren Energien für die Zukunft als durchaus realistisches Ziel. Einen Ausstieg aus der Atomenergie sieht auch der Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) Günther Cramer bis zum Jahr 2020 als durchführbar. Dann ist der Punkt erreicht, an dem 50 Prozent der gesamten Stromproduktion in Deutschland durch Erneuerbare stammen könnte. Alleine 11 Prozent könnte dann von der Photovoltaik gedeckt werden. Bereits im Jahr 2010 wurden 16,5 Prozent aus erneuerbaren Energieformen gewonnen, der Anteil des Atomstroms machte „nur“ rund 22 Prozent aus.
Nach dem Moratorium, welches als Antwort auf die Japan Katastrophe zum Abschalten einiger deutscher Atommeiler geführt hat, wurde die Stromgewinnung aus Kernenergie so weit reduziert, dass die Erneuerbaren Energien an der gesamtdeutschen Stromproduktion bereits jetzt überwiegen. Liegt der Focus jetzt auch weiterhin auf einem zügigen und konsequenten Ausbau von Wind-, Wasser- und Sonnekraft, sowie die Geothermie, könnte nicht nur die Atomenergie, sondern auch die fossilen Energieträger zügig ersetzt werden. Der Weg ist bereits eingeschlagen, er darf nur nicht aus den Augen verloren werden, um die angestrebten Ziele zu erreichen.